Aus der Vorbemerkung: Die Frage der Motilität des Menschen erlangt erst durch die Begegnung mit dem Werk Rudolf Steiners ihre eigentliche Bedeutung. Diese Begegnung fordert, die Frage nach der Bewegung des Menschen anthroposophisch zu stellen. Dazu müßte man allerdings schon «anthroposophisch» denken. Indem wir feststellen, daß wir dies noch nicht vermögen, ist unsere Denkbewegung bereits ein Problem. Aber wir treten an die uns von Rudolf Steiner gestellte Aufgabe eben dadurch näher heran. Anthroposophie kommt nach Rudolf Steiner aus der durch ihn begründeten anthroposophischen Bewegung. Also kommt die richtige Frage nach der Anthroposophie auch aus der anthroposophischen Bewegung. Ihrem Inhalt nach ist diese Frage: die Frage der anthroposophischen Bewegung nach sich selbst (der anthroposophischen Bewegung), und damit «die Frage der Anthroposophie Rudolf Steiners». Ich verwende den Genitiv und beanspruche damit zum Verständnis dieser Formulierung die Berücksichtigung des gen. objectivus und des gen. subjectivus als semantisch gleichwertiger Formen. Im einen Falle bringt die Anthroposophie Rudolf Steiners die Frage nach sich hervor. Im anderen Falle bringt die Frage die Anthroposophie Rudolf Steiners hervor. Beide Bewegungen sind möglich, ja notwendig. Nur so kann «die Frage der Anthroposophie Rudolf Steiners» bewußt gestellt werden.. Es ist das Problem meiner eigenen Bewegung als Fragender aufzuwerfen. Die Frage richtig stellen, heißt doch: in anthroposophische Bewegung einzutreten. Also fragen wir doch gleich nach dem, was anthroposophische Bewegung sein soll. Und bleiben doch beim Thema.
Rüdiger Blankertz Eine Anmerkung zur Biographie Gerhard Kienles [1999]
Der Schlüssel für die Biographie eines Menschen ist sein Tod. Der Tod Gerhard Kienles erscheint mir darüber hinaus von repräsentativer Bedeutung. Anthroposophen müssen es sich gefallen lassen, daß ihr Tod anthroposophisch angesehen werden kann - als ihre geistige Geburt. ...
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